GESUNDHEIT
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  Die 3 Säulen der Gesunderhaltung von Pferden

Nutzung
 

langsames Aufbautraining
Vor dem 3. Lebensjahr dürfen Pferde noch keine Reiter auf ihrem Rücken tragen. Die Sehnen und Gelenke sind noch nicht ausgewachsen, sodass Schäden in der Anatomie der Pferde auftreten können und Langzeitfolgen bewirken.
behutsame Nutzungswechsel
gleichmäßige Belastung
optimal passende Ausrüstung
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Haltung  
 

Die Evolutionsgeschichte führt uns die Bedürfnisse unserer Pferde klar vor Augen. Es ist unverständlich, dass trotz des heutigen Wissens um die weit ausholenden Folgeschäden von nicht artgerechter Haltungsformen, kaum ein vorbildlicher Pferdestall zu finden ist.

Ständerhaltung

In klassisch gebauten Ställen ist leider immer noch die Haltung in Anbindeständen üblich. Angebunden und außerstande sich umzudrehen ist das Leben für diese armen Pferde ein Martyrium. Wie lange muss ein Tag für diese Tiere dauern, denen jede Möglichkeit zu einer freien Bewegung genommen wird. Diese Haltungsform stellt eine Tierquälerei dar und sollte von jedem Pferdefreund angeprangert werden.

(Photo: Rai, Fred: Natürliches Reiten)
Folgen:
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Stallmut
Stalluntugenden, Fortbewegungsstereotypien (Koppen, Weben, Beißen, Aggressivität...)
Dauerquälerei – das Anstarren der Wände (meist 23 Stunden täglich) kann ebenfalls Stalluntugenden und Fortbewegungsstereotypien hervorrufen.
Atemwegserkrankungen entstehen durch ammoniakbelastetes Stallklima, durch eigenbewegungsfeindliche Ständerhaltung, dunkle, nicht durchlüftete und nasse Ställe.
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a Boxenhaltung
- die bessere Alternative zur Ständerhaltung. Für das Pferd ergibt sich zumindest eines – es kann sich so hinlegen, wie es will und sich auch ein wenig freier bewegen. Es kann im besten Fall sogar an seiner Umwelt ein wenig teilhaben. Manche Boxenhaltung ist der Offenstallhaltung schon sehr ähnlich gekommen, zum Beispiel Außenboxen oder sogar Außenpaddocks.
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(Photo: Rai, Fred: Natürliches Reiten)
Offenstallhaltung

Die einzig (wenn ordentlich praktiziert) wirklich artgerechte Haltung stellt nur die Offenstallhaltung dar. Grundsätzlich ist JEDES Pferd für die Offenstallhaltung geeignet. Es bedarf nur des nötigen Wissens seitens des Pferdehalters, seinem Pferd diese Haltung (falls es zuvor in Boxen oder sogar in Ständern gehalten wurde) langsam näher zu bringen.

Unser Offenstall

Vorteile:

Jedem Pferdefreund treibt es die Tränen in die Augen, wenn er sieht, wie Pferde, die zuvor in Ständern (bevor ich Anschara und Jabby besaß) gehalten wurden, plötzlich ihre neu gewonnene Freiheit genießen. Jeder, der dies einmal miterleben durfte, wird seinem Pferd niemals wieder diese Freiheit nehmen wollen. Zudem bietet die Umgebung dem Pferd eine Art Unterhaltung, vergleichbar mit unserem Fernsehen.

Gibt man seinem Pferd die Möglichkeit am Umfeld teilzunehmen, wird das Tier bei der Arbeit ausgeglichener und weniger schreckhaft sein. Speziell di Pferde Cindy und Anschara waren, als sie gekauft wurden, sehr nervös und ließen sich durch Regenschirme, Mopedfahrer, Kinderwägen, Traktoren und dergleichen sehr leicht aus der Fassung bringen. Für den Reiter birgt dies aber Gefahren (speziell für Kinder, die nicht so gut reiten können), denn Pferde springen meistens zur Seite, wenn sie sich vor etwas fürchten, und dann ist es als Reiter schwer, das Gleichgewicht zu bewahren. Aufgrund der artgerechten Haltung unserer Pferde konnte wir innerhalb kürzester Zeit eine Besserung des nervösen Verhaltens erzielen. Sie fürchten mittlerweile keines der genannten Objekte (ohne dass sie speziell darauf hintrainiert worden wären) und reagieren auch auf neue Situationen nicht gleich mit Flucht. Selbstverständlich darf man auch den artgerechten Umgang mit dem Pferd nicht vergessen, wenn man den außer Acht lässt, bringt einem auch die artgerechte Haltung nicht den gewünschten Erfolg im Reitsport jeglicher Art.

Bei einer richtigen Offenstallhaltung leben eine Mehrzahl von Pferden gemeinsam auf einem abgegrenzten Territorium mit zumindest einem nach drei Seiten geschlossenen Unterstand. Obwohl Pferde ihren robust lebenden Ahnen sehr ähnlich sind, können unsere domestizierten Hauspferde ohne Unterstand nicht überleben (ganz im Gegenteil zu den heute noch lebenden Wildpferdeherden). Sie können sich innerhalb dieses Bereiches frei bewegen und leben daher unter sehr naturnahen Bedingungen – sie genießen alle Vorteile von freilebenden Pferden.

Fütterung

Raufutteranteil möglichst groß!
Erhaltungsbedarf möglichst nur mit Raufutter decken!
Nur eiweißarmes Futter geben!
Auf den Kalzium-Phosphor-Anteil achten!
Bei Offenstallhaltung erhöhten Energiebedarf berücksichtigen!

Individuelle Futterverwertung beobachten!
Quellen: vgl.: Bender, Ingolf: Handbuch der Offenstallhaltung
vgl.: Schäfer, Michael: Die Sprache des Pferdes
vgl.: Uppenborn und Schwank: Ponys
vgl.: Kapitze, Gerhard: Das Pferd von A-Z
vgl.: Thein, Peter. Handbuch Pferd
vgl.: Rai, Fred: Natürliches Reiten
vgl.: Kuttner, Mag. Brigitte: Umgesattelt - Der Pferdestall der Zukunft